Freitag, 16. Juli 2010
Huaraz (30.5. – 5.6.)
Um halb Sieben kamen wir auf 3300m an und schnauften zu unserer neuen Herberge, die uns wiedereinmal direkt auf der Busstation von einem Einheimischen wärmstens empfohlen wurde. Diese genügte uns für die ersten Tage auch um auszuschnaufen, bzw. uns wiedereinmal an die Höhe zu gewöhnen. Das schließt unter allem viel (Tee) trinken und schlafen ein. Ein kleiner erstes Spaziergang ist natürlich auch immer drinnen und an solchen Tagen hat man auch das Glück die besten Einheimischenrestaurants zu finden, das Imperial, wo sich der Besitzer mal wieder freute auch Touristen bewirten zu dürfen. Nach Stadterkundschaften, erstem Schnüffeln in den Artesaniawelten und genügenden Tourangeboten fanden wir auch unser neues Hostal, wo wir neben dem Peace-Core auch eine traumhafte Aussicht genießen durften. Am Dienstag gings dann das Tal entlag bis in den Norden nach Caraz, entlang an den Gletscherbedeckten Gipfeln, vorbei an Keraminkwerkstätten durch kleine Bergdörfer, aber erst nachdem die Riesendemo vorbei war. Wie meist in solchen Dörfchen kann man dort ausgezeichnetes Essen verputzen... Am Heimweg verdunkelte sich der Himmel zunehmend mit schwarzen Gewitterwolken, die in den nächsten Tagen noch mehr werden sollten und uns somit den 4-Tages-Trekk Santa Cruz verweigerten. Stattdessen begaben wir uns auf zwei Ein-Tagestouren. Die erste ging nach Chavin, einer Pre-Inca Ausgrabungsstätte. Am Weg dorthin stoppten wir an der Laguna Querococha auf 3980m, welche traumhaft am Fuße eines Gletschertals liegt. Neben einigen ökologischen Nischen (windbedingt) passierten wir auch einen Tunnel auf über 4000m welcher in diesem Land echt ein Hightlight ist. Ein touristisches Mittagessen wartete auf uns, aber die Forelle war besser als gedacht... Von den Ausgrabungsstätten gibts nicht viel zu erzählen , was wahrscheinlich an unserem Führer lag, naja Steinhaufen halt. Der einzige Lichtblick war ein kleines Tunnelsystem in das man hineingehen konnte worin das berühmte Messer nachgebildet hinter Plexiglas stand. Dieses Messer, so 3m hoch, konnten wir dann neben den alten Steingesichter von Tieren und ein paar Tonkrügen im Museum bewundern. Die 5h Heimfahrt wurde nur durch ein Nickerchen erträglich, da es doch so spät war dass wir nicht einmal mehr die Aussicht genießen konnten. Am darauffolgenden Tag gings zum Gletscher Pastoruri. Wir wurden wieder in den gleichen Bus mit den gleichen Leuten wie am Vortag gesteckt und dachten uns nur: na toll. Die Gruppe war so ca. wie der Führer... Doch nein, ein kleiner Minibus wartete auf uns wo wir a la Söllner noch mitreingestopft wurden da der andere Bus angeblich voll war. Nach einer halben Stunde Fahrt hatten wir solch einen Spass mit dem Fahrer das aller Ärger wieder vergessen war. Und auch der Führer, ein pensionierter Lehrer hatte echt was drauf und auch noch Energie in den Beinen. Im Nationalpark Huascaran angekommen erblickten wir Weiten, von Gletschern geformt, unvergleichlich!!!! Nach einiger Zeit blieb dann auch Martina der Mund offen stehen, als sie vor ihrer ersten Puya raimondii stand, einer Bromelienart die bis zu 12m hoch werden kann und dank ihrer Eigensinnigkeit (spezielle Nährstoffe) nur an wenigen Plätzen vorkommt. Später konnten wir natürliche Mineralquellen sehen, die voller Eisen rostrot aus dem Boden sprudelten. Aus ca. 5000m startete dann unser Weg und wir machten uns seelisch schon bereit alle 20 Schritte eine Minute Pause zu machen. Nein, wir spazierten tatsächlich gemütlich bis zum Gletscherrand auf 5400m! Dort betatschten wir das Eis und schlürften unseren Cocatee bis es zum Hageln anfing und wir dem Gruppennamen Aguilas (Adler) wirklich Ehre machten. Zurück beim Bus führte uns der Führer einen Peruanischen Tanz vor und kriegte sich fast nicht mehr ein als er sah wie man Walzer tanzt. Beim Mittagessen um 16Uhr, welches wir mit Jause überbrückten, freute sich ein alter Canadier so über die rote Llamamütze und das Lachen von Martina dass gleich einige Fotos geschossen wurden. Ein wirklich lustiger Tag der mit einer richtigen Italienischen (franz. gemachten) Pizza abgeschlossen wurde.
Der letzte Tag in Huaraz wurde mit shoppen, Packerl schicken, essen und packen verbracht und ein gebührender Abschied durfte von diesem herrlichen Ort auch nicht fehlen.

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