Freitag, 16. Juli 2010
Cusco (18.6. – 28.6.)
Am Vorabend hatten wir noch Zeit und Muse unsere Mails zu checken, indem Philipp (der gerade auf Trekk war) schrieb wir sollten nicht in dieses Hostal ziehen... Wir er später erzählte waren die Inhaber nicht die Nettesten. So schauten wir uns morgens vor dem Frühstück um und fanden echt ein Nettes oben auf dem Hügel , Hostal Inka, und auch ein wenig günstiger mit Traumaussicht mal wieder über die Stadt. Der Knecht gab uns auch immer was zu lachen. Nach dem Frühstück zogen wir um, genossen einen Kaffee mit Aussicht und starteten wiedermal mit einer Stadterkundung. Durch San Blas, Pause am Plaza und hinauf bis Santa Domingo, halt eine Altstadtrunde die es in sich hat. Auf der Suche nach Canasu wurden wir erst zuende fündig, so stand unserem Revival mit Te Machu nichts mehr im Weg. Unter dem Sternenhimmel genossen wir unser heißes Getränk und plauderten mit unseren Mexicanischen Nachbarn.
Tags daruf erkundeten wir die „heiligen Steine“ der Inka und machten eine Tour durch die unzähligen Artesaniamärkte, die leider an Qualtität mangelten und preislich kaum zu übertreffen waren. Zuguter Letzt ließen wir uns mal wieder von einer äußerst zähen Touritante informieren, welche Möglichkeiten man nun hat zum Machu Picchu zu kommen. Hunderte von Touranbietern übertreffen sich auch gegenseitig an unterschiedlichen Angeboten vom Jungle Trail bis Ein-Tagestouren. Nach einem feinen gemütlichen Sonntag trafen wir Yolanda und entschieden uns dann gemeinsam für die wohl preisgünstigste Variante der Zweitagestour. So hatten wir noch einige Einkäufe zu erledigen, weil wie uns prophezeit wurde in Aguas Calientes alles doppelt so teuer war.
Am nächsten Tag wurden wir um 6.30Uhr von einem tollen Tourishuttle abgeholt (nicht vom Hostal da dieses nur über Stufen erreichbar ist). An diesem Tag machten wir unsere erste Bekanntschaft mit einer Dame aus Feuerland, ARG. Das gute an der Tour ist, das man bei Ollantaytambo – einer Inkaausgrabung – Halt macht und diese Bewundern kann. Nach einem schneebedeckten Pass änderte sich die Vegetation schlagartig zu subtropischen Wäldern. Entland eines Flusses, der alle Brücken und Strassen im Februar mit sich gerissen hatte gings dann auf der neu gebauter Straße vorbei an beeindruckenden Wasserfällen, die nur zum Teil natürlich waren. Ein riesen Loch wurde nach oben verlegt damit er die neue Straße in der nächsten Regenzeit nicht auch noch mittreisst. Nach 7h Fahrt gelangten wir nach Hidroelectrico, einer Zugstation, von der man auch zu Fuß nach Aguas gehen kann. 45min das erste Mal hier im Zug waren lustig, aber nichts aufregendes. In diesem Moment waren wir sehr froh nicht die 86 Dollar Variante pro Strecke gewählt zu haben. Wir wurden von Guide zu Guide weitergereicht und dachten uns schon, na toll, was wird denn das. In Aguas angekommen wurden wir dann doch von einem zum inkludierten Hostal gebracht. Western Union ist halt wirklich nicht die beste Variante an Geld zu kommen, überhaupt nicht wenn man 2 Vornamen hat wie Yolanda (sie durfte sich deftig mit den Peruanern ärgern). Doch vorraussichtig wie Mark ist konnten wir aushelfen. Das Touristenmenu später hob ihre Laune nicht, erst das für Österreicher gehörige Bier.
Um 3.30Uhr begannn unser Aufstieg zum Santuario, zuerst den Fluss entlang hinab im Finstern zur Brücke wo die Eintrittskarten schon mal kontrolliert wurden. Dann gings hinauf über unzählige Inkastufen, die so früh morgen trotz der geringeren Seehöhe sehr anstrengend sind. Unseren Rhythmus gefunden (langsam aber dafür kontinuierlich) wurden wir ständig von übereifrigen Fasterwachsenen Amerikanern überholt, die jedoch bei der nächsten Kehre schnauften wie eine Dampflock warteten und dann doch hinter uns zurückblieben. Dieses gegenseitige Überholspektakel ging so dreimal weiter bis sie freudig hinter uns nachtrotteten. So um halb sechs standen ca. 200 junge Leute in einer Scchlange, die sich bei der Öffnung in nichts auflöste (Chaos). Jedoch dauert es 5min bis alle durchgeschleust sind, auch der erste Bus. Für alle die noch hin wollen, stresst euch morgens nicht zu sehr!!! Nach dem ersten Eindruck am Rande dieses Weltwunders verabschiedeten wir uns von unserem Guide und machten uns auf den Weg den Machu Picchu zu bezwingen, was sich als sehr gute Idee erwies. Die Besteigung seines Bruders, Waynapicchu, wurde bereits nach zahlreichen Unfällen auf 400 Personen pro Tag beschränkt, die Geschichten und Fotos die wir sehen sollten bestätigen diesen Akt. Ca. bei der Hälfte genossen wir mal die Aussicht und genehmigten uns unser Frühstück. Da wir am 22., also fast bei der Sonnwende das Glück hatten dort zu sein, war das Licht genial, das Gesicht schien noch nie so deutlich und der Tempel des Condors wurde einzigartig beleuchtet (Pech für die Sekte die am Vortag feiern wollte). Yolanda und Martina erzwungen schlussendlich auf Händen und Füßen (dank der steilen Treppen) den Gipfel, von woaus die Ruinen sehr klein erscheinen. Der Aus- und Überblick war jedoch gewaltig. Zurück im Santuario schlenderten wir durch die Ruinen, vorbei an den Tempeln, der Ruinen, den Brunnen, den Terrassen und den tausenden von Touristen. Um 12Uhr saßen wir dank weicher Knie im Bus nach unten um gerade mal unser Ticket für den Zug zu holen und schon drinnen zu sitzen. Ein Sonnenblumenbrot und ein Knabbernossi rettete unsere Mägen, jedoch war dies nicht genug für die weiteren 7h Heimfahrt. Wie das halt so ist auf Touren, wird man an einem Tag vollgestopft und am nächsten bekommt man gar nix. Sogar der Markt in Aguas verdient keine Beschreibung. So saßen wir um 22Uhr (nach 19h mit drei Broten) im Restaurant und verhungerten fast bis das Essen kam. Tot und überweltigt schliefen wir wie Steine.
Die nächsten Tage braucht man um zu verarbeiten was man gesehen hat. Fussballschaun und Reisegeschichten austauschen mit Philipp hilft da schon einiges. Am 24. durften wir das Inkafest miterleben – Inti Raymi, die Sonnwendfeier. Die halbe Stadt war am Plaza versammelt um dieses Ereignis mitzuerleben, die andere Hälfte wartete in Saksaywaman wo ein Llama geopfert wurde. Nach vier Stunden in der sengenden Hitze bedurfte es einer erfrischung und nach Einkauf eines Snackes und Wein saßen wir im Hostalkolonialhof und tauschten Tipps aus. Dank wiederkehrenden Krankheitserscheinungen genossen Philipp und Martina das Abendessen zu zweit.
So auch die Wanderung am folgenden Tag, hinauf zu Saksaywaman und 8km querfeldein über Munafelder zu weiteren Ausgrabungen und Filmschauplätzen live von Inkaritualen.
Samstags, Sonntags und Montags wurde wieder gechillt und Fussball geguckt, bevor es endlich weiter ging an den Titicacasee.

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